Wochenlang liegt dieser Stapel Baumstämme aus Fichtenholz am Sportplatz meines Lieblingsvereins, dem  herum. Zum Verfeuern eher ungeeignet, zum Entsorgen zu schade.

Training und Spielbetrieb ruhen aktuell, im Kopf unseres Kapitäns der Ersten Mannschaft ist aber alles andere als Stillstand angesagt. Ob man da nicht etwas draus machen kann? Sitzgelegenheiten? Tische? Kurze Zeit später gehen wir das Projekt „Unser Platz soll noch schöner werden“ mit vereinten Kräften an – innerhalb von sechs Stunden entstehen aus dem Holzhaufen vier stabile Stehtische für uns und unsere Fans.

Da die Tische auf öffentlich zugänglichen Platz stehen und so mancher Belastung standhalten müssen, haben wir ein besonderes Augenmerk auf Stabilität und Standfestigkeit gelegt. Für den privaten Gebrauch im Hausgarten könnte man es sicher etwas entspannter angehen.

Auf der Einkaufsliste stehen:
  • 4 Einschlagbodenhülsen, 50 cm lang, oben abgeflacht, mittels Schrauben am Stamm anzubringen
  • 16 Holzschrauben, 8x120mm, TX für Torkantrieb, mit Tellerkopf und Fräsabschnitt (verhindert das Spalten von Holz)
  • Holzschutzgrund (0,75l) für Nadelhölzer
  • Holzschutzcreme (0,75l) für Nadelhölzer
  • Montagekleber für alle Untergründe in der Mega-Power Version (viele Kartuschen…) inkl. Kartuschenpresse
  • Pinsel
  • 10 Säcke Schnellzement à 5 kg (pro Tisch 2-3 Säcke)
Werkzeugliste
  • Spaten
  • Kettensäge
  • Gießkanne
  • Akkuschrauber
  • Hammer
  • Stechbeitel zum Entrinden
Baumstämme vorbereiten

Die Baumstämme müssen zuerst entrindet werden. Das geht mit einem Stechbeitel am einfachsten, die Rinde lässt sich in großen, mal in kleineren Stücken abschälen. Es ist wichtig, die Rinde zu entfernen, denn sonst würde das Holz schnell durchfaulen. Der Optik tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil, die „nackten“ Baumstämme sind ein Hingucker. Die Astansätze haben wir soweit gekürzt, dass man sich nicht verletzt, aber sie z.B. zum Aufhängen von Taschen o.ä. zweckentfremden könnte.

Mit der Kettensäge werden die Baumstümpfe dann auf die passende Höhe zurechtgestutzt. Gleiches gilt für die Tischplatten, von denen wir glücklicherweise einige in passender Stärke haben, andere müssen schmaler gesägt werden.

Der Boden der Baumstämme wird mit Holzschutzgrund gestrichen, nach kurzer Trocknungszeit die Einschlaghülsen mit je 4 Schrauben daran festgeschraubt. Das geht einfach, wichtig ist es, Schrauben mit Fräsabschnitt zu nutzen. Diese arbeiten sich fast ohne Druck alleine ins Holz, ein Vorbohren ist so nicht nötig.

Zur Sicherheit streichen wir den Boden ein zweites Mal mit Holzschutzgrund.

Das Tischbein verankern

Die Trocknungszeit nutzen wir damit, Löcher für die Einschlaghülsen in 50cm Tiefe und 30cm Breite auszuheben. Unser Boden am Sportplatz ist so verdichtet, wir müssen stellenweise mit der Spitzhacke nachhelfen…

In diese Löcher füllen wir den Schnellzement schichtweise mit Wasser ein, verdichten hier und da mit dem Spaten und dann muss es auch fix gehen, der Schnellzement heißt ja nicht umsonst so. Die Bodenhülse wird in die Zementmischung eingelassen, der Baumstamm schnell in die richtige Position gebrachte und dann heißt es: Finger weg vom Stamm, der Zement trocknet minutenschnell aus.

Der Abschluss

Die Tischbeine und vorbereiteten Tischplatten werden rundherum mit Holzschutzgrund gestrichen. Die Holzschutz-Creme tragen wir erst am Folgetag auf.

Die einfachste Möglichkeit, die Tischplatten aufzubringen, geht mittels Kleber. Der muss aber XXXL-Festigkeit bieten – wie andere Vereine haben auch wir mit Vandalismus am Platz zu kämpfen und möchten ungern unsere neuen Tische zerstört am Boden liegen sehen. Auch der Montagekleber zieht relativ schnell an, daher ist zügiges und präzises Arbeiten gefragt.

Endergebnis: klarer Teamsieg

Und dann ist es soweit: Tisch für Tisch wird vollendet. Der An- und Abstellprobe halten alle Viere Stand. Und während das Feierabendbier geleert wird, plant das Kreativteam vom Bonner SV Roleber 1919 e.V. schon das nächste Projekt…ein paar Sitzbänke müssen her…to be continued…

 

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