Für Gartenenthusiasten steckt der Herbst voller Möglichkeiten, denn nun heißt es, ans nächste Gartenjahr zu denken. Blumenzwiebeln werden gepflanzt, damit es im Frühjahr möglichst bunt zugeht im Grünen, Stauden zurückgeschnitten und je nach Empfindlichkeit mit einem Winterschutz versehen – und so vieles mehr! Für mich ein Highlight: im eigenen Garten einkaufen! D.h. die Pflanzen durch Teilen, Saatgut oder Steckhölzer vermehren. Keine Raketenwissenschaft, versprochen!

Stauden teilen

Verblühte Stauden und Gräser, die zu groß geworden bzw. überaltet sind oder die man gerne nochmals an anderer Stelle pflanzen möchte, können durch einen beherzten Spatenstich vermehrt werden. Im ersten Schritt schneidet man die oberirdischen Pflanzenteile fingerbreit über dem Boden ab und hebt dann mit der Grabegabel die Staude vorsichtig aus dem Beet. Lose Erde von den Wurzeln abschütteln. Nun den Wurzelballen mit einem Spaten teilen, bei kleineren Pflanzen greift man zum Messer. Nachdem anhaftende Wurzelunkräuter entfernt sind, kürzt Ihr die Wurzeln mit einer Schere etwas ein. Das war es auch schon. Die Hälften wandern zurück ins Beet und sollten die folgenden Wochen regelmäßig gewässert werden. (im Bild: Katzenminze)

Saatgut ernten

Ein- und Zweijährige, aber auch Stauden lassen sich über Samen vervielfachen. Schneidet hierfür die reifen Fruchtstände bei trockener Witterung vorsichtig ab und reinigt anschließend die Samen von den Blütenständen. (im Bild: Rudbeckia – Sonnenhut)

Saatgut, welches erst im nächsten Jahr ausgebracht wird, wie Sonnenblumen, Tagetes, Cosmeen, Ringelblumen trocknen einen Tag lang ausgebreitet auf Küchenpapier. Ich habe mir aus Fotos der entsprechenden Blumen Samentütchen gebastelt und beschriftet – übrigens auch eine schöne Geschenkidee für andere Pflanzenfans. Samentüten trocken und dunkel lagern.

Samen aus Stauden können in den meisten Fällen gleich wieder ausgesät werden. Aussaaterde in Schalen oder Töpfe füllen, Saatgut verteilen und dünn mit Erde abdecken. Angießen und bis zur Keimung feucht halten. Die Aussaat darf draußen bleiben und muss nicht – wie bei frostempflindlichen Pflanzen – auf die Fensterbank.

Einige Samen können – solange der Boden noch warm ist – gleich ins Beet, dazu gehören die Stockrosen. Sie bilden lange Pfahlwurzeln und würden sich nicht lange in Schale oder Topf wohlfühlen. Dazu den Boden auflockern, ggf. Sand beimischen und die ausgestreuten Samen mit einer dünnen Erdschicht bedecken. Auch hier regelmäßig gießen, bis die Saat aufgeht.

Steckhölzer

Sobald sich laubabwerfende Sträucher in der Vegetationspause befinden, lassen sie sich über Steckhölzer vermehren. Dafür kräftige Äste abschneiden, vom Laub befreien und bleifstiftdick sowie bleistiftdünn zurechtschneiden, an beiden Enden sollte sich ein Augenpaar befinden. In Töpfen mit einer Mischung aus Erde und Sand werden die Hölzer in Wuchsrichtung hineingesteckt, einige Zentimeter ragen aus dem Topf. Auch die Steckhölzer bleiben den Winter über draußen – gießen nicht vergessen. Ausgepflanzt werden die Steckhölzer dann aber erst im Herbst nächsten Jahres, nachdem sie über Frühjahr und Sommer gedüngt und ggf. zur besseren Verzweigung gestutzt wurden. (im Bild: Weigelie)

Also, ran an die Pflanzen und probieren, probieren, probieren. Nicht verzagen, wenn es dann vielleicht nicht mit allen Vermehrungsmethoden klappt, außer ein wenig Zeit hat die Aktion nichts gekostet.

 

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