Wir wohnen nun bald 16 Jahre in unserem wunderschönen Eigenheim und haben modernisiert, wo es notwendig und restauriert, wo es möglich war. All die Jahre waren mir unsere Zimmertüren ein Dorn im Auge. Farbe und Beschläge sagten mir null zu, aber da jede Tür ein anderes, individuell gefertigtes Maß hat, hatte sich ein Austausch alleine aus Kostengründen erübrigt. Also, Ärmel hochgekrempelt und ran an die Stücke, um aus den vermeintlich hässlichen Türen das Beste hervorzuholen.

Zimmertüren zu restaurieren im Sinne von „einen neuen Anstrich verpassen“ ist keine schwere Aufgabe. Nur mühsam, wenn man es penibel macht. Und das sollte man, denn sonst sieht das Ergebnis billig und unschön aus. Also, gut Ding will Weile haben!

Gebraucht werden
  • 1 Schwingschleifer mit Schleifpapier Körnung 300
  • ggf Aufkleber-Entferner
  • Flächenspachtelmasse
  • Akkuschrauber
  • Fenster- und Türenlack seidenmatt weiß 2in1 (Grundierung und Lack)
  • zur individuellen Farbanmischung: Abtönkonzentrat
  • Farbwanne, Flachpinsel, Lackrollen, Pipette, Rührstab
  • Böcke
  • Bei Bedarf und nach Geschmack neue Drückergarnituren und Einsteckschlösser
    Empfehlung Online-Shop: ahb-türgriffe

 
Schritt 1: reinigen, schleifen, reinigen

Vor allem an den Kinderzimmertüren befinden sich viele, seeehr viele Aufkleber. Runter damit! Das gilt auch für Drückergarnitur und Einsteckschloss. Anschließend schleifen wir die Türen sorgfältig an. Warum? Um Unebenheiten auszugleichen und um das Holz für den späteren Farbauftrag leicht anzurauen. An den schmalen Seiten muss eventuell mit der Hand geschliffen werden. Anschließend wird die Tür mit einem feuchten Lappen vom Schleifstaub gereinigt. Trocknen lassen.

 
Schritt 2: ausbessern und noch einmal schleifen

Eine Kitsche hier, ein Riss da. Das in die Jahre gekommene Türblatt zeigt bei näherem Hinschauen, was es schon alles abbekommen hat. Das bessern wir mit Spachtelmasse aus und lassen diese drei Stunden durchtrocknen. Danach wird noch einmal alles glatt geschliffen und abschließend die Tür erneut mit einem feuchten Tuch gereinigt.

 
Schritt 3: Farbe anmischen und auftragen

Wer weiße Zimmertüren wünscht, kann die nächsten Sätze überspringen. Für alle, die eine andere Farbe wünschen, heißt es nun, zum Abtönkonzetrat und zur Pipette zu greifen. Auf dem Beipackzettel des Konzentrates ist eine Farbskala verzeichnet, die der Orientierung dient. Geht behutsam vor mit dem Anmischen, mehr Konzentrat zufügen geht immer. Wichtig ist das vollständige Durchmischen des Farbtopfes, ein elektrischer Rührstab leistet hier große Hilfe. Bevor die komplette Tür gestrichen wird, sollte an einer Stelle die Farbe testweise aufgetragen werden.

Gewünschten Farbton getroffen? Bei uns ist es ein edles Steingrau geworden. Dann werden die großen Türflächen mit der Rolle gestrichen, die Kanten und Seiten mit dem Pinsel. Lasst alles 24 Stunden trocknen, dann folgt der zweite Auftrag. So ergibt sich ein gleichmäßiges, ebenes Bild. Noch einmal 24 Stunden trocknen lassen.

 

 
Schritt 4: Drückergarnituren anbringen

Nach vollständiger Trocknung kann die Türe finalisiert werden, Klinke & Co. werden angebracht. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns von unseren güldenen Drückergarnituren verabschiedet und uns für eine moderne, dezentere Variante entschieden. Eine ausführliche Anleitung sowie Schablone liegt jeder Garnitur bei. In dem Zuge wird auch das alte oder bestenfalls neue Schloss wieder eingesteckt.

 
Schritt 5: Türen einsetzen und die neue Optik bewundern

Wow. Das altbackene Flair ist weg, wir haben den Spagat geschafft, die Türen so zu modernisieren, dass sie trotzdem in unser Haus Baujahr 1968 passen. Tür- und Fenstergriffe sind aufeinander abgestimmt, das kühle Grau bringt Ruhe in die Wohnräume und den Flur. Für uns hat sich der Aufwand gelohnt, insgesamt neun Türen plus Schiebetüren erstrahlen jetzt im neuen Look.

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