Wenn einer eine Reise tut, dann will er was erleben. Mit dem Wohnmobil erst recht! Dazu gehört aber nicht unbedingt, dass einem der ganze Krimskrams um die Ohren fliegt oder man stundenlang mit Suchen nach Kleinigkeiten beschäftigt ist. Und im Urlaub auf vier Rädern ist jeder Zentimeter kostbarer Stauraum, der optimal genutzt werden will – ich zeige Euch wie!

Zugegebenermaßen nimmt Frau Bea mit Familie eine Menge Zeug mit in den Urlaub und ins Wohnmobil, was nicht zuletzt auch unserem Hobby Windsurfen geschuldet ist. Was nicht auf das Dach passt, findet in der Heckgarage seinen Platz. Aber das bitte schön übersichtlich und auch sicher verstaut. Regale für die Heckgarage inklusive Stapelboxen gibt es im Campingbedarf, allerdings bieten diese Systeme nur bedingt individuelle Lösungen. Und sie sind extrem teuer.

Überblick verschaffen

Was muss ich in der Heckgarage unterbringen? Wie kann ich das in Kisten, an Haken oder auf Regalbrettern verteilen? Eine sorgfältige Planung ist für Euren Einkaufszettel unerlässlich. Die grauen Eurobehälter sind in jedem gut sortierten Baumarkt erhältlich. In verschiedenen Größen, offen oder geschlossen und wahlweise auch mit Deckel.


Die Planung des Regalsystems

Wieviel Platz steht mir zur Verfügung? Verschafft Euch im Baumarkt einen Überblick über die Maße der Eurobehälter und nehmt diese als Basis für das weitere Ausmessen. Dann besorgt Ihr Euch die entsprechenden Kisten und probiert aus, wieviele Ihr davon neben- und übereinander in die Heckgarage platziert bekommt. Wie Ihr an unserer Heckgarage seht, hatten wir einige limitierende Faktoren zu berücksichtigen: die zwei Absätze/Stufen (unten passt dementsprechend nur ein kleiner Behälter), der Trafo, die Stromversorgung, eine Durchreiche…


Jetzt wird’s ein bisschen tricky, denn das eigentliche Regal bilden individuell zugeschnittene Aluprofile. Aluprofile sind stabil und wiegen wenig – ein Pluspunkt beim mobilen Reisen. Die Aluprofile mit Nut (die Nut garantiert einfaches und sauberes Verbinden der Profile) gebt Ihr mit den benötigten Maßen bei einem entsprechenden Anbieter in Auftrag. Heißt aber auch: was nicht passt, kann nicht zurückgegeben werden!


Pro Kiste braucht es zwei Längsprofile ( Aluprofil 30 x 30 Nut 8 Bosch Raster). Messt dafür die Länge der Kisten, die ihr später dort einsetzen wollt und addiert noch einen Zentimeter Puffer dazu.


Das Querprofil (40 x 16 Nut 8 Item Raster ) wird genutzt für die vordere und hintere Begrenzung der Kiste. Dieses verläuft über die (wichtig!) Gesamtbreite des Regals und setzt sich wie folgt zusammen: Summe der Breite der verwendeten Längsprofile und der Summe der Breiten der senkrechten Stützen.


Pro Regalboden braucht ihr 2 Querprofile, eines vorne, eines hinten.
Nun noch die senkrechten Stützen, mindestens 4 bei einer Kiste, bei 2 Kisten 6, bei 3 Kisten 8 etc. Länge gut ausmessen, darunter sollen später noch rutschfeste Pads und Stellfüße gesetzt werden. (Stellfuss Kunststoff M 8 x 65 mm mit Teller 30mm)

Der Zusammenbau
Verbindet die Längs- mit den Querprofilen – nutzt dafür pro Regalboden 4 Innenwinkel (Innenwinkel Nut 8 Alu Profil 30 x 30 Bosch Raster) – beim Bau nur einer Kistenreihe berechnet ihr 8 Innenwinkel pro Regalboden.  Für die Justierung der exakten Breite nehmt Ihr die Kiste zur Hand und schiebt die Profile passend an. Jetzt geht’s in die Höhe, die senkrechten Stützen werden befestigt. Um die zusammengeschraubten Quer- und Längsprofile mit den Stützen zu verbinden, müsst Ihr zunächst Löcher in die Querprofile bohren. Und zwar genau vor den senkrecht verlaufenden Nuten des senkrechten Profils.
Durch das Loch steckt Ihr eine Zylinderschraube mit Innensechskant M6 x 25, die ihr in einem  Nutenstein mit Feder für Nut 8 für M6 befestigt.
Das auf beiden Seiten und fertig ist das erste Modul. Zieht alles erst final fest, wenn das Regal in die Heckgarage eingesetzt und mit der Wasserwage ausgerichtet ist. Es folgen im gleichen Modus die nächsten Regalböden, bis das Regal in seiner kompletten Länge und Breite zusammengesteckt und -geschraubt ist. Auf die Profilenden Abdeckkappen setzen, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

In unserem Beispiel haben wir, aufgrund einer Stufe in der Heckgarage, die hinteren Stützen kürzer als die vorderen anfertigen lassen. Ihr seht auch, dass wir ein größeres Regal auf der anderen Seite eingebaut haben. Beide Komponenten sind wir mit einem langen Querprofil verbunden, um mehr Stabilität zu gewährleisten. Jetzt noch die Boxen rein, der besseren Übersicht halber vielleicht noch beschriften und schon hat alles seinen sicheren Platz. Gute Reise!

 

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