Unsere Türzargen sind Anno 1968 und wunderschön. Aber etwas in die Jahre gekommen. Es ist ganz einfach, solch alte Schätzchen zu neuem Leben zu erwecken. Ich zeige Euch, wie schnell und einfach das geht.

Als wir unser Haus vor über 10 Jahren bezogen, haben wir es schon ganz schön auf den Kopf gestellt. Vieles haben wir modernisiert, Einiges erhalten. Dazu zählen auch die Türzargen, also die Innentürrahmen, aus Massivholz. Sie verbinden Tradition und Moderne auf eine ganz eigene Art – so etwas findet man heute kaum mehr, jedenfalls nicht „von der Stange“.

Zwei Kinder plus Hund haben den Zargen arg zugesetzt. Vor allem die Kanten mussten so manches aushalten. Kratzer, Kerben und Kritzeleien finden sich auf fast jedem Türrahmen.

Kanten ausbessern

Mit Holz Reparaturspachtel bessere ich Risse und Löcher in allen Türzargen aus. Reparturspachtel gibt es in der Tube und im Becher, ich bevorzuge letzteren. Mit dem Spachtel entnehme ich die benötigte Menge und trage sie ein bisschen dicker als nötig auf die Fehlstellen auf. Die Trockenzeit beträgt nur eine Stunde, ich setzte dennoch erst am nächsten Tag meine Arbeit fort. Vorher klebe ich die Zarge rundherum mit Malerkrepp ab und schütze den Boden vor Farbklecksen.

Schleifen

Mit grobem Schleifpapier schleife ich tagsdrauf überschüssigen Reparaturspachtel ab und ziehe die Kanten schön glatt. Mit feinerem Schleifpapier (240er) gehe ich über den kompletten Türrahmen, um den Altlack anzuschleifen. Dabei verzichte ich auf den Einsatz eines maschinellen Schleifers, dieser würde mir mehr Farbe als nötig herunterholen. Bei abblätternden oder nicht mehr tragfähigen Altanstrichen lohnt sich der Einsatz eines Vibrationsschleifers – oder man greift gleich zur Beize.

Wichtig: nach dem Schleifen den kompletten Türrahmen mit einem feuchten Tuch abwischen, um Schleifstaub zu entfernen.

Lackieren

Man braucht erfreulicherweise nur wenig Utensilien:

  • Lack (wasserbasierend) in der gewünschten Farbe, matt oder glänzend, je nach Geschmack
    Ich habe 2in1 Lack, also Lack mit Grundierung, gekauft, um der Farbe mehr Halt zu geben
  • Lackpinsel
  • Lackierrollen
  • Farbwanne
  • optional: Lackspray für die Beschläge

Warum Lackspray? Unsere Beschläge sind goldfarben und nicht gerade nach unserem Geschmack. Um diese farblich anzupassen, eignet sich das Lackierspray bestens, das Gold weicht ruck-zuck einem matten Weiß. Aber Achtung! Nicht zuviel Lack auf einmal versprühen, sonst bilden sich hässliche Tropfen.

Jetzt aber endlich zur Zarge! Hier gehe ich vor wie beim Wandanstrich. Die Übergänge zwischen Wand und Rahmen lackiere ich mit dem Pinsel, ebenso die feinen Kantensprünge. Mit der Rolle trage ich den Lack auf den breiten Flächen auf und verteile ihn behutsam. Streicht nicht kreuz und quer, sondern bestimmt eine Richtung, damit sich ein einheitliches Streichbild ergibt. Bläschen lassen sich vermeiden, wenn man nicht zuviel Lack auf einmal auf die Rolle nimmt.

Endergebnis

Nach nicht einmal zwei Stunden ist die Zarge fertig und zwar all inclusive vom Auftragen des Holz Reparaturspachtels bis zum Ablegen der Farbrolle. Das Ergebnis lässt sich sehen, die Zarge erstrahlt wie neu. Das Malerkrepp ziehe ich schon wenig später vorsichtig ab, nur mit dem Einhängen der Tür lasse ich mir bis zum nächsten Tag Zeit, bis der Lack durchgetrocknet und ausgehärtet ist. So, und jetzt ran an die nächsten acht Türzargen…

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2 Replies to “Alte Türzargen in neuem Glanz. So geht’s!”

    1. Hallo Simone, ich nehme an, Du meinst Naturholz-Türen bzw. Zargen? Das Abschleifen erfolgt genauso. Die Frage ist, wie Du am Ende das Holz versiegeln willst. Das geht mit Wachs oder Öl, je nachdem, welche Optik Du wünscht. Ich würde mich dazu im Baumarkt beraten lassen. Lackieren mit Klarlack würde ich sie nicht, dann geht der natürliche Effekt verloren.

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